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Tagebuch / Blog

Montag, den 23 April 2018
Und hier Panel 2 vom "Allerseelen" Projekt.
 
 
Ich bin letztes Jahr ein paar Male bei Projektgesprächen gefragt worden, warum man sich denn ausgerechnet nun für Comics interessieren soll? Was kann man darauf antworten? Entweder man kann etwas mit dieser Erzählform anfangen- oder eben nicht. Nichts, was ich sagen könnte, würde die Meinung meines Gegenübers ändern. Zeigen und selbst erleben lassen hingegen ist eine andere Geschichte. Daher sind viele der Projekte, die ich seit dem letzten Jahr angeschoben habe (Meine Bucket-List), Comics, die für menschen gedacht sind, die mit Comics eigentlich nichts am Hut haben. Bei meinem Museumsprojekt "Allerseelen" jedoch, war ich etwas unsicher, ob sich meine Geschichte für den Betrachter mit wenig Zeit, einfach erschließen würde. Also habe ich einen kleinen Erklärtext dazu verfasst, der zwar die Faktische nachvollziehbare Geschichte erzählt- jedoch nicht gegen den emotionalen Effekt meiner Story arbeitet. Man soll ja auch ein wenig bewegt sein- und sich bewegen müssen um das Ganze zu sehen:
 
Titel der Arbeit:
"Allerseelen"
Ralf Marczinczik
 
Material:
Kohlestaub, Zeichenkohle, Graphit auf Papier
 
Begleittext:
 
Frühmorgens in einer Zechensiedlung im westlichen Ruhrgebiet.
Zu Allerseelen versammeln sich die Witwen der unter Tage verunglückten Bergleute auf einer nebeligen Ruhraue und haben ein letztes Mal Gelegenheit, von ihren verstorbenen Männern Abschied zu nehmen, die auf einem Geisterschiff (einem Kohlenschlepper) an ihnen vorüber ziehen.
 
Zitat:
"Wir haben hier im Ruhrgebiet eine Tradition an Geistergeschichten, die ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Für mich haben diese Geschichten auch immer etwas Tröstliches, denn sie thematisieren fast immer, dass es vielleicht eine Existenz nach dem Tode geben könnte. Ausserdem berührte mich das Schicksal der zurückgebliebenen Frauen, deren Geschichte ebenfalls ein wenig in Vergessenheit geraten ist."
 

 

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