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Tagebuch / Blog

Samstag, den 15 Mai 2010
Danke für die netten Posts und Mails zu dem Rotterdam-Game.

Ich war tatsächlich der einzige Grafiker an dem Projekt und alle Bilder, die man darin sehen kann, basieren entweder auf historischem material- oder Dingen, die ich fotografiert oder gemalt habe.

Das nächste Hidden-Object Game (diesmal für iPhone und iPad) steht auch schon in den Startlöchern- und ist um einiges ambitionierter.

Damit man sich überhaupt vorstellen kann, wie man solche Games angeht, habe ich mal versucht anhand einiger Bilder zu erklären, wie ich es angegangen bin:



Das ist das historische Originalfoto des Redaktionsgeäudes der Rotterdamsch Niuewsblad aus den 30ern.
Schmutzpartikel und und Auflösung sowie einige sehr fotospezifische Störelemente (wie zum Beispiel das Verkehrsschild links unten) habe ich anfangs ersteinmal überarbeitet, retuschiert und korrigiert.
Das geht in Photoshop sehr schnell und kann jeder innerhalb weniger Minuten erlernen.



Da ich ein exakt passendes Bild des bombardierten Gebäudes benötigte um eine saubere Überblendung von heilem nach kaputtem Gebäude hinzubekommen (die Ruinen konnte man anhand der nach dem Angriff aufgenommenen Fotos gut nachvollziehen, allerdings gab es keine Aufnahmen in brauchbarer Auflösung), habe ich das obere Stockwerk einfach mit weißer Farbe übermalt und die Trümmerstücke aus allerlei Fotos über den 2. Weltkrieg zusammengesucht, eingescannt, ausgeschnitten und plaziert. Bei einer solchen Vorgehensweise hat man aber eine Menge an Kontrasten und Auflösungen zu korrigieren, damit alles zusammenpasst (Lichtrichtung, Perspektive, etc.).
Und weil auf dem Stadtplan noch eine Gracht direkt vor dem Redaktionsgebäude verlief, habe ich die Grachtenwand aus einem Urlaubsfoto entnommen, dass ich vor 2 Jahren in Amsterdamm geschossen hatte.



Als nächstes habe ich die Farben im Origionalfoto und meiner Montage angelegt. Ein bisschen ist das wie die Coloration alter Schwarzweiß-Fotos mit Einweislasurfarben:
Der Farbauftrag ist transparent und färbt so alle grauen Flächen ein.
Der Himmel in meiner Montage stammt aus einem Foto, das ich speziell für solche Einsatzmöglichkeiten immer wieder mal von unserem Balkon aus schieße, wenn ich eine hübsche Wolkenformation oder tolles Licht sehe.



Danach beginne ich, die zu suchenden Gegenstände auszuschneiden und zu verstecken. Auch hier stammt viel Material aus historischen Aufnahmen, das danach oft zu 90% übermalt wird, da Farbe, Perspektive und Kontrast in den seltensen Fällen zum angestrebten Ergebnis passen.
Da Photoshop eine sehr große Kontrolle über Farbe und Kontrast erlaubt, ist es recht einfach, die Objekte (allesammt passend zu dem Jahr, in dem die Story spielt) im visuellen Hintergrund-Chaos verschwinden zu lassen.
Man muss nur ein Umfeld finden, bei dem die Form und Kontrast zum Objekt passen.
Zur Kontrolle mache ich mir dann immer noch ein Lösungsbild fertig, um zu checken, ob sich nicht Suchobjekte unbeabsichtigterweise überschneiden- denn das könnte Probleme bei der Programmierung verursachen.




 

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